Karate bedeutet für manche ein wenig Bewegung und Auspowern an zwei Abenden die Woche. Manch einer entdeckt für sich den Wettkampf. Für Andere wiederum dreht es sich hauptsächlich um die Selbstverteidigung. Dann spielt selbstverständlich auch die soziale Komponente eine Rolle, Menschen zu treffen, die ähnliche Interessen haben.
Für manche ist der Weg schon nach wenigen Jahren zu Ende, eine Abzweigung führt zu einem anderen Sport. Die Ausbildung, Familienplanung, Studium, Gesundheit kollidieren mit den Trainingszeiten.
Sehr selten trifft man auf Menschen wie Sensei Carlo Fugazza aus Mailand, der seit mittlerweile fast 55 Jahren Karate betreibt. Sein Weg begann im Dojo von Maestro Shirai, der 1965 aus Japan nach Italien entsandt wurde, um dort Karate zu lehren. Er war erfolgreich als Wettkämpfer in Kata und Kumite, später dann als Nationaltrainer der italienischen Kata-Mannschaft.
Mittlerweile 71jährig betreibt er weiterhin sein Dojo in Mailand, ist technischer Leiter im italienischen Karateverband FIKTA und reist immer noch gerne, um Lehrgänge zu geben. Er sagt von sich selbst, dass es auch für ihn immer wieder Abzweigungen gegeben habe, den Weg des Karate zu verlassen. Aber er hat diese nicht genutzt, sondern, da er ein Dickkopf sei, diesen Weg immer fortgesetzt.
Dafür sind wir sehr dankbar, da wir so das letzte Wochenende in Germersheim die Ehre hatten, einen Lehrgang mit ihm ausrichten zu dürfen. Bereits am Freitagabend hielt er ein Training für unsere Mitglieder ab 9.Kyu. Am Samstag ging es dann in drei Einheiten für alle ab Blaugurt weiter. Ein anspruchsvolles Training, abwechslungsreich gestaltet, mit Erklärungen und manchen Anekdoten bereichert. Wir freuen uns schon auf die nächsten Lehrgänge mit ihm.